Die Gefangenen des Korallenriffs by Jurij Kusnezow

Die Gefangenen des Korallenriffs by Jurij Kusnezow

Autor:Jurij Kusnezow [Kusnezow, Jurij]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783928885799
Herausgeber: Leiv Buchhandels- und Verlagsanstalt
veröffentlicht: 2013-11-02T04:00:00+00:00


Kau-Ruck ließ sich mit der Dispatcherzentrale des Flughafens verbinden und die Telefonnummer des jungen Polizisten geben.

Sor, in die Lektüre eines Kriminalromans vertieft, schlief noch nicht. Als er erfuhr, worum es ging, brach er in ein Freudengeheul aus, das jede weitere Frage erübrigte.

»Wir fliegen schon übermorgen«, sagte Kau-Ruck, »reicht Ihnen die Zeit zur Vorbereitung?«

»Von mir aus könnte es gleich heute losgehn!« erwiderte Sor überglücklich.

DAS WUNDERFAHRZEUG

Zwei Tage später versammelten sich alle Teilnehmer der Expedition schon früh am Morgen vor dem Weißen Felsen, der mitten in der Wüste von Rameria lag. Sie waren zu dritt: der Pilot Kau-Ruck, der junge Polizist Sor und der Höhlenlöwe Grau. Zur Verabschiedung war lediglich Ilsor erschienen, denn sie wollten nicht zuviel Aufsehen erregen.

Zwei Raketen standen bereit – eine zweisitzige für Kau-Ruck und Sor und eine Transportrakete mit automatischer Steuerung für Grau, die dem Kurs der ersten spurgetreu folgen würde.

Ilsor winkte seinen Freunden ein letztes Mal zu und gab damit zugleich das Startsignal. Sekunden später waren die Raketen bereits im Tunnel verschwunden, der die Rameria mit der Erde verband. Kurz darauf stieg auch Ilsors Hubschrauber auf und nahm Kurs auf die Stadt. Der Weiße Felsen lag nun wieder still und verlassen da. Der Wind verwehte die Spuren im Sand, und nichts deutete mehr auf den kürzlichen Start zweier Raketen und eines Helikopters hin. Die Wüste der Rameria verstand es, ihre Geheimnisse zu hüten. Schon bald hatte Kau-Ruck den ihm vertrauten Tunnel hinter sich gebracht. Er landete mit seinen Gefährten wohlbehalten auf der Erde, gleichfalls in einer Wüste, diesmal aber am Rand des Zauberlandes.

Die Ankunft der Fremden blieb natürlich nicht unbemerkt. Wie schon beim vorigen Mal, als Ilsor und Kau-Ruck sich überzeugen wollten, daß Chris Tall heil und unversehrt nach Hause zurückgekehrt war, wurden sie auch jetzt zuerst vom Riesenadler Karfax entdeckt. Diesmal allerdings nicht zufällig!

Die Erzgräber hatten nämlich, falls benötigt, neue Smaragde bereitgestellt, deshalb beobachteten Karfax und die anderen Adler rund um die Uhr den Schwarzen Stein des Hurrikap, das heißt den Tunnelausgang. Auch die Vogelpost unter Leitung der Krähe Kaggi-Karr stand bereit, die Kunde vom Auftauchen der Gäste augenblicklich ins Zauberland zu tragen. Man war also alles andere als unvorbereitet.

Nur hatte niemand damit gerechnet, daß ein Löwe aus der Transportrakete sprang!

Karfax selbst war ja noch jung und hatte bisher nie einen Höhlenlöwen zu Gesicht bekommen. Dennoch wußte er sofort Bescheid. Die Vorfahren der Riesenadler stammten schließlich von der Rameria, und die Legenden über die einstige Heimat waren von einer Generation zur anderen weitergegeben worden. In diesen Legenden aber nahm auch der Höhlenlöwe seinen Platz ein.

Grau stieg aus der Rakete, streckte sich wohlig und stieß ein kurzes Gebrüll aus, das man für ein Grußwort an die Erde und ihre Bewohner, aber auch für eine Warnung an eventuelle Feinde halten konnte.

Die majestätische Haltung des Löwen und seine Kraft verrieten Karfax sofort, daß der Tapfere Löwe einen würdigen Nachfolger bekommen hatte, die Säbelzahntiger dagegen einen ernstzunehmenden Gegner. Der Riesenadler setzte zum Sturzflug an, glitt ziemlich dicht über einem kleinen Wäldchen zum Rand der Wüste hin und übermittelte dabei die Neuigkeiten den in den Bäumen zwitschernden Eichelhähern.



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